Kolumbien ist ein von wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten geprägtes Land, dessen Bevölkerung seit mehr als 70 Jahren einen internen bewaffneten Konflikt ertragen muss. Heute zeigen junge Menschen durch ihre Kreativität, ihre Initiativen und ihre Erfahrungen aktives Engagement für die Friedensförderung in ihrem Land. Ein Beispiel dafür ist die Kampagne: «Mein Leben, mein Moment, ich entscheide aus MEINER Erfahrung, NICHT durch Beeinflussung!».
Die im Oktober 2022 gestartete Kampagne wird von der Allianz terre des hommes schweiz und terre des hommes suisse unterstützt. Sie zielt darauf ab, die Verletzung der Rechte von Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen zu bekämpfen und kritische Themen wie das Verschwindenlassen von Kindern, direkte Gewalt gegen Kinder, Zwangsrekrutierung durch bewaffnete Gruppen, Pornografie und weiteren Missbrauch anzusprechen.
Von den Anfängen bis zur Umsetzung der Kampagne standen junge Menschen im Mittelpunkt der Gestaltung des Prozesses, um sicherzustellen, dass ihre Stimmen gehört und ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. Durch diese aktive Beteiligung werden die Jugendlichen gestärkt und die Nachhaltigkeit der friedensfördernden Maßnahmen verbessert.
Die Kampagne wurde durch Besuche vor Ort in den Regionen Cauca und Valle in Kolumbien angeregt, wo die Rechte junger Menschen massiv verletzt wurden. Diese Besuche unterstrichen die dringende Notwendigkeit einer Kampagne zum Schutz und zur Förderung der Rechte junger Menschen und veranlassten eine kolumbianische Partnerorganisation, einen Ausschuss zu organisieren, der sich mit diesen Fragen befasst.
Ein:e Jugendvertreter:in aus jeder Organisation half bei der Bildung des Kampagnenausschusses, bei der Ausarbeitung einer Arbeitsagenda, bei der Erörterung der Erwartungen und bei der Ermittlung des Bedarfs für die Kampagne.
Eine der ersten Maßnahmen des Ausschusses bestand darin, eine Umfrage zu entwerfen und an die Partnerorganisationen zu verteilen. Die Umfrage sammelte umfassende Informationen von Jugendlichen über die verschiedenen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, einschließlich der Taktiken und der Sprache, die von Täter:innen wie bewaffneten Gruppen verwendet werden, um sie zu rekrutieren oder auszubeuten. Diese Daten waren entscheidend für die Ausrichtung der Kampagne auf die spezifischen Probleme der Jugendlichen.
Der Ausschuss war dann in der Lage, die Botschaften und Strategien der Kampagne zu formulieren. Indem die Kampagne die Sprache und die Methoden der Täter:innen verstand, konnte sie ihrem negativen Einfluss wirksam entgegenwirken und junge Menschen dazu befähigen, sich gegen Anwerbung und Ausbeutung zu wehren. Die aktive Beteiligung der Jugendlichen an diesem Prozess stellte sicher, dass die Kampagne bei der Zielgruppe auf große Resonanz stieß.
Mit dieser Allianz haben terre des hommes schweiz und terre des hommes suisse ein bemerkenswertes Beispiel dafür geschaffen, wie eine nachhaltige und wirkungsvolle Friedensförderung aufgebaut werden kann, indem die Energie und das Wissen junger Menschen genutzt werden. Die Kampagne zeigt, dass ihr Engagement, wenn man ihnen die Mittel und Möglichkeiten zur Führung gibt, sinnvolle Veränderungen vorantreiben und eine gerechtere, gleichberechtigte und friedlichere Gesellschaft aufbauen kann.