Kultur schafft Raum für Dialog — Eine Grundlage für nachhaltigen Frieden

Kulturprogramm Nordafrika. AFAC
DEZA – Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, EDA
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Die Schweiz fördert in ihrer internationalen Zusammenarbeit unabhängige, vielfältige und partizipative Kultursektoren in ihren Partnerländern als wichtigen Beitrag zu nachhaltiger Ent­wicklung, demo­kra­tischer Partizipa­tion, Konfliktprävention und Frieden. Kunst und Kultur ermöglichen es insbesondere Räume für eine kritische Debatte und den friedlichen Dialog offenzuhalten.

Kultur ist ein Menschenrecht und ein Motor für den gesellschaftlichen Wandel. In Zeiten von zunehmendem Autoritarismus und des eingeschränkten Raums für Meinungs- und Ver­samm­lungs­­freiheit ist die Stärkung kultureller Akteure ein wichtiges Gegengewicht, das die Diversität der Narrative und Meinungen bekräftigt. Kultur ermöglicht Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen einen inklusiven Raum für Dialog und demokratische Teil­ha­be, in dem sie friedlich und kreativ miteinander umgehen können. Dies trägt zur Vertrauensbildung und zum sozialen Zusammenhalt bei.

Kunst und Kultur fördern den Austausch von Ideen und die offene Debatte über Unterschiede und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zu gegenseitigem Verständnis, Toleranz und Vertrauen. Der Dialog zwischen religiösen und ethnischen Gruppen oder politischen Gegner:innen bildet das Fundament friedlicher Beziehungen zwischen Personen, Gemeinschaften oder Staaten. Die Schweiz fördert diesen interkulturellen Austausch und Dialog in ihrer internationalen Zusammenarbeit als Beitrag zur Konfliktprävention und Friedensförderung. Das Kulturengagement der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit des Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten basiert auf der Thematischen Richtlinie Kultur und Entwicklung (2024).

Das Kulturprogramm in Nordafrika veranschaulicht den Beitrag von Kultur zu Frieden und wie die Schweiz den kulturellen und künstlerischen Ausdruck in der Region fördert: Es bietet Ausbildungsmöglichkeiten und schafft Raum für kritisches Denken und den friedlichen interkulturellen Dialog, um gegenseitiges Verständnis zu fördern und die Resilienz zu stärken.

Ein anderes Beispiel kommt aus Burkina Faso, wo kulturelle Ausdrucksformen und lokale Identität entscheidend für den sozialen Zusammenhalt sind. Das Projekt «Ambassadors for Peace» bildet lokale Führungskräfte für humanitäre und friedensfördernde Aktivitäten aus, die in den lokalen kulturellen Werten verwurzelt sind.

Das kürzlich von der DEZA publizierte Reflektionspapier «Reflection Paper on Culture and Sustaining Peace» schlägt drei Kategorien vor, um den Beitrag von Kunst und Kultur zu einem nachhaltigen Frieden zusammenzufassen: Resilienz, Räume und Wandel.  Erstens tragen Kunst und Kultur dazu bei, das Durchhaltevermögen und den Mut von Menschen, die von Konflikten betroffen sind, zu stärken und zu unterstützen und fördern damit die Resilienz. Zweitens schaffen, stärken oder erhalten Kunst und Kultur zivile Räume für kulturelle Vielfalt, Ausdruck und Dialog und tragen so zu einer Grundlage für Frieden bei. Drittens tragen Kunst und Kultur dazu bei, dass sich Einstellungen, Wahrnehmungen und Verhaltensweisen ändern, was wiederum ein Motor für den Wandel ist.

Je nach Kontext werden die Räume für Kunst und Kultur anders definiert und die Projekte müssen entsprechend angepasst werden. Zudem ist die Anwendung eines konfliktsensitiven Programm-Management-Ansatzes von entscheidender Bedeutung, um eine Vertiefung der sozialen Kluft und der gesellschaftlichen Spaltung zu vermeiden.

Die Blumen stehen für die vielfältigen Möglichkeiten, mit denen Kunst und Kultur zur Verhinderung und Verminderung von Gewalt und zur Stärkung des Friedens beitragen können. So wie Blumen mit unterschiedlichen Blütenblättern sich gegenseitig befruchten können, können auch Kunst und Kultur das Potenzial für friedlichen Wandel stärken.

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