Südlich der libanesischen Hauptstadt Beirut, im Flüchtlingscamp Burj el Barajneh, kochen vierzig palästinensische und syrische Frauen für eine friedliche Gemeinschaft und Selbstermächtigung.
Im Flüchtlingscamp Burj el Barajneh leben mehr als 50.000 palästinensische und syrische Geflüchtete. Sie stehen vor massiven Herausforderungen wie Überbevölkerung, Armut, fehlende Stromversorgung sowie Infrastruktur, eingeschränkten Rechten und Arbeitsmöglichkeiten.
Der andauernde Konflikt im Gazastreifen und die Spannungen zwischen der Hisbollah und Israel verschärft die Situation merklich. Zusätzlich sind diese Geflüchtete mit der politischen Krise im Libanon und den steigenden Lebensmittelpreisen konfrontiert, die auch die lokale Bevölkerung belasten. Dies verstärkt die sozialen Spannungen erheblich. Bei einer Inflationsrate von 124 % sind Lebensmittel für die meisten Familien im Flüchtlingslager unerschwinglich geworden.
Die Verzweiflung unter den Bewohner:innen des Flüchtlingscamps Burj El Barajneh hat deshalb in den letzten Monaten zugenommen. Diebstähle und Gewalt häufen sich. Die Angst vor einem Krieg wächst, Notfallpläne werden erstellt, und die Familien haben ihre Habseligkeiten gepackt, um im Notfall fliehen zu können – wohin, ist ungewiss.
Die Soufra Cafeteria von Cuisine sans frontières bietet inmitten dieser Herausforderungen nicht nur Arbeitsplätze und Schulungen in den Bereichen Kochen und Unternehmensführung, sondern fungiert auch als bedeutendes kulturelles Zentrum. Hier kommen Frauen aus verschiedenen Hintergründen zusammen, um ihre kulturellen Traditionen zu teilen und zu bewahren. Der Austausch traditioneller Rezepte und kulinarischer Techniken stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert den kulturellen Zusammenhalt.
Soufra zeigt, wie kulturelles und gastronomisches Engagement Konflikte entschärfen und Vertrauen innerhalb verschiedener Gemeinschaften fördern kann. Die Soufra Cafeteria spielt eine zentrale Rolle bei der Friedenskonsolidierung im Camp, indem es Gräben zwischen palästinensischen und syrischen Geflüchteten durch gemeinsame Aktivitäten überbrückt, die gegenseitigen Respekt und Verständnis fördern.