Die Novemberausgabe des à propos bietet einen umfassenden Einblick in die komplexen Dynamiken, die den Sahel prägen. Es ist eine Region in Westafrika, die seit den 1960er Jahren, als die meisten ihrer Staaten ihre Unabhängigkeit erlangten, von anhaltender politischer Instabilität und Gewalt geprägt ist. Governance-Probleme, verbunden mit sozioökonomischen und Umweltproblemen, tragen zur Entstehung extremistischer Gruppen, klimainduzierter Konflikte um Land, sowie zu Nahrungsmittelunsicherheit bei und verschärfen so die prekäre Situation für die lokale Bevölkerung.
Internationale Truppen haben mit dem offiziellen Ziel, lokale Regierungen im Kampf gegen die Unsicherheit im Sahel zu unterstützen, interveniert. Ihre Methoden stehen jedoch zunehmend mit Vorwürfen zu verdeckter Absichten, neokolonialem Verhalten und ihrem Beitrag zur Ausbreitung von Aufständen im gesamten Sahel in der Kritik.
Neben den sechs Staatsstreichen in der Region seit 2020 haben diese Vorwürfe auch dazu beigetragen, dass die internationalen Truppen im August 2022 aus Mali, im Januar 2023 aus Burkina Faso und im Oktober 2023 aus Niger teilweise abgezogen wurden, was eine erhebliche Veränderung der Friedens- und Sicherheitslandschaft in der Region bedeutet. Die resultierende Situation wirft entscheidende Fragen zur Rolle der Zivilgesellschaft und ihrer Reaktion auf die neue Sicherheitsordnung auf. In dieser Ausgabe gewähren mehrere KOFF-Organisationen und ihre Partner Einblicke in ihre Aktivitäten und Anliegen angesichts dieser Veränderungen.
Ich wünsche eine angenehme Lektüre.
Redakteurin KOFF Magazin, Sanjally Jobarteh