The KOFF Peacebuilding Magazine
N° 182 – September 2023

Friedensförderung in Zeiten des Gender Backlash

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Wenig(er) Freiräume für feministische Kämpfe

Wenig(er) Freiräume für feministische Kämpfe

Die Unsichtbaren sichtbar machen

Die Unsichtbaren sichtbar machen

Weniger zivilgesellschaftlicher Raum, weniger Handlungsspielraum für Frauen

Weniger zivilgesellschaftlicher Raum, weniger Handlungsspielraum für Frauen

Die Agenda für Frauen, Frieden und Sicherheit, die im Anschluss an die Verabschiedung der Resolution 1325 der Vereinten Nationen im Jahr 2000 entstanden ist, bildet einen politischen Rahmen, der die wesentliche Rolle von Frauen bei allen Bemühungen um die Schaffung eines nachhaltigen globalen Friedens und einer nachhaltigen Sicherheit anerkennt. Diese Agenda stützt sich auf vier Grundpfeiler: Partizipation, Schutz, Prävention sowie Nothilfe und Wiederaufbau. Sie unterstreicht die Notwendigkeit, Frauen in Friedens- und Sicherheitsinitiativen einzubeziehen, sie vor Schaden zu schützen, geschlechtsspezifische Gewalt zu verhindern und sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse bei allen Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen berücksichtigt werden. Neben den staatlichen Massnahmen haben sich auch zahlreiche Nichtregierungsorganisationen, darunter mehrere KOFF-Organisationen, für die Umsetzung dieser Agenda eingesetzt. In den letzten Jahren ist jedoch ein sogenannter Gender Backlash zu beobachten, der diese Fortschritte gefährdet.
Dieser Backlash, der 2015 erstmals in dieser Stärke inmitten eines Aufschwungs von Autoritarismus und Populismus auftrat, beinhaltet einen starken Widerstand gegen die Rechte von Frauen und LGBTQI+-Personen und ihre zunehmende Präsenz in der Öffentlichkeit als Verfechter:innen der Gendergleichstellung. Dieses Phänomen nimmt verschiedene Formen an, darunter die Exklusion von Friedensprozessen, erhöhte Zahlen von sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt, Einschränkungen der reproduktiven Gesundheit und die Zunahme von Hassrede, vor allem über soziale Medien, gegen Frauen, feministische Friedensbewegungen und LGBTQI+-Personen.
Wie hat sich dieser Backlash auf die Bemühungen der KOFF-Organisationen und ihrer Partner:innen ausgewirkt, die sich für die Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit einsetzen? Welche Strategien wenden sie an, um mit diesen Herausforderungen umzugehen? Die September-Ausgabe des à propos-Magazins befasst sich mit diesen aktuellen Fragen.

Ich wünsche eine angenehme Lektüre

Redakteurin KOFF Magazin, Sanjally Jobarteh

Die Schweizer Plattform für Friedensförderung KOFF ist Herausgeberin des Friedensmagazins à propos. Sie schafft damit eine Plattform für die unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven ihrer Mitglieder und Partner:innen. Die Artikel im Magazin geben ausschliesslich die Ansichten und Haltungen der Autor:innen wieder und entsprechen nicht den Ansichten und Haltungen von KOFF oder swisspeace.

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Impressum

Publisher
KOFF
Contact
kHaus, Kasernenhof 8, 4058 Basel
Phone
+41 61 551 56 56
Editing
Sanjally Jobarteh, Dorothea Schiewer
Translation
Übersetzergruppe Zürich, Furrer Übersetzungen
KOFF ist eine von swisspeace moderierte Dialog- und Austauschplattform. Sie wird vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und den KOFF-Mitgliedern mitgetragen. Viermal im Jahr informieren die Mitglieder der KOFF-Plattform im Magazin "à propos" über ihre Projekte und nehmen Stellung zu aktuellen Themen der Friedensförderung. Die folgenden Schweizer Organisationen sind Mitglieder der Plattform: