Was können und sollen Akteur:innen in der Friedensförderung wann und zu welchem Zweck kommunizieren? Wenn sie rechtzeitig und angemessen eingesetzt wird, kann Kommunikation ein Gewinn für friedensfördernde Aktivitäten sein. Sie kann dazu beitragen, den sozialen Zusammenhalt in Konfliktgebieten zu fördern, das Bewusstsein zu schärfen und Unterstützung für den Frieden zu mobilisieren, oder sie kann als Instrument der Interessenvertretung dienen, um Politik und öffentliche Meinung zu beeinflussen. Je nach der vermittelten Botschaft kann die öffentliche Kommunikation jedoch für Akteur:innen der Friedensförderung mit Risiken verbunden sein, und zwar nicht nur in autoritären Kontexten, sondern manchmal sogar in Demokratien. Folglich stehen einige Organisationen vor dem Dilemma, ob sie kommunizieren oder schweigen sollen, um ihre Initiativen zur Friedensförderung zu schützen.
In dieser Ausgabe des à propos teilen verschiedene Mitglieder der Schweizerischen Plattform für Friedensförderung ihre Gedanken und sowohl ihre positiven als auch ihre negativen Erfahrungen mit der Kommunikation über Frieden und Konflikt. Sie geben Beispiele für verschiedene Kommunikationsinstrumente und -strategien und diskutieren Chancen und Herausforderungen. Sie zeigen unter anderem die Vorteile davon auf, die Bevölkerung über die Medien oder durch die Organisation von Foren über Friedensprozesse zu informieren, oder wie wichtig es ist, feministische Narrative zu verbreiten, um feministischen Frieden zu fördern. Sie berichten aber auch von Fällen, in denen sie nach öffentlichen Stellungnahmen mit Diffamierungen, digitalen Gegenreaktionen oder – noch schlimmer – mit Gerichtsverfahren oder Mittelkürzungen konfrontiert waren.
Ich wünsche eine angenehme Lektüre.
Redakteurin KOFF Magazin, Sanjally Jobarteh